Auch ohne die von der USO ermittelten Erkenntnisse war klar, daß sich große Ereignisse im Gos’Tussan ankündigten. Seit Wochen lief die Propagandamaschinerie auf Hochtouren. Nicht nur, um vom Schauplatz Ertrus abzulenken, sondern auch um die Vorzüge des Kristallimperiums zu preisen. Sicherheit für die Mitglieder, gleich welchen Volkes, gegen innere wie äußere Feinde; gewaltige Wirtschaftskraft und umfassender Wohlstand; Zehntausende Welten, Hunderte Milliarden Bewohner, eine starke Raumflotte, schließlich sogar der Sitz des Galaktikums in Mirkandol auf Arkon I.
Arkon I - Gos’Ranton, die Kristallwelt... Umgeben von Holoprojektionen saß Yart Fulgen am Rand des japanischen Gartens im Herzen von Quinto-Center und sah versonnen auf die dreidimensionalen Darstellungen, auf projizierte Bildflächen mit Textblöcken, Erläuterungen und Auswertungen.
Direkt vor ihm rotierte langsam der halbtransparente Globus in Metergröße. Grün und Braun hoben sich die Landmassen ab, in Blaunuancen schimmerten die Wasserflächen, weiße Wolkenfelder umgaben die Welt als Girlanden, Spiralen und zerfaserte Strukturen. Fulgen kannte Arkon I. Dort hatte er selbst lange gelebt, gewohnt, gearbeitet; für Jahrzehnte war er, der Plophoser, sogar »eingebürgerter Arkonide« gewesen. Er wußte zu unterscheiden, was von den eingehenden Berichten reine Propaganda war und was den Tatsachen entsprach. Und er mußte sich eingestehen, ob er wollte oder nicht, daß die Kristallwelt in der Tat etwas Besonderes war, daß sie ihresgleichen in der Galaxis suchte.
Politik und das fast ungehemmte Expansionsstreben Imperator Bostichs I. waren eines -die unleugbaren Realitäten daneben etwas anderes. Fulgen hatte sich auf der Wohnwelt
der Arkoniden wohlgefühlt; es war ein prächtiger Planet mit einer Gravitation von 1,05 Gravos, einem Äquatordurchm.esser von 12.980 Kilometern und einer seit Jahrtausenden weitgehend konstanten Bevölkerung von etwa zehn Milliarden.
Wenige Schaltungen genügten, um die Projektion des Globus umzugestalten. Siedlungen und markante Punkte wurden hervorgehoben und mit Beschriftungen versehen. Ansammlungen von Trichtergebäuden, Berge, Flüsse, Seen, Steppen, Wüsten, Meere, Inseln. Hier lebten sogar die einfachen Arkoniden - »Essoya« genannt - in einem Luxus, der für manche Völker nahezu unvorstellbar war, und der gesamte Planet war eine sorgsam umhegte und von unermüdlichen Robotern gepflegte »Parklandschaft«, was zum Teil bizarre Urweltreservate und ebenso einen Wechsel von Klima, Fauna und Flora alle paar Kilometer dank unsichtbarer Kraftfeldkuppeln einschloß.
»Die arkonidische Kultur ist eine der ältesten und reichhaltigsten der Milchstraße«, murmelte Fulgen. »Daran ändert auch die tyrannische Herrschaft Bostichs nichts.«
Bevorzugte architektonische Form war der keichartige Trichterbau, dessen Ursprünge auf den arkonidischen Riesenlotos zurückgingen, welcher in der Frühzeit durch seine Form und Größe schon ein »fertiges Haus« ergeben hatte und auch in der nahezu techniklosen Zeit der Archaischen Perioden als Baumaterial Verwendung fand. Khasurn war zugleich die Bezeichnung für Haus und Geschlecht, aber auch den Adel insgesamt.
»Daß diese Kelchbauweise letztlich auf noch ältere Ursprünge zurückzuführen ist, nämlich die der akonischen Stammväter, gehörte für lange Zeit zum Bereich der verfälschten und verdrängten Frühgeschichte.«
Während die Trichterstiele und subplanetarisch gelegenen Räume vor allem Ver- und Entsorgungseinrichtungen beinhalteten, waren die Wohnanlagen der bis zu 1000 Meter hohen Gebäude terrassenartig im Inneren des Trichters angeordnet. Die extreme Zersied-lung bedingte, daß über lange Zeit nirgendwo auf Arkon I wirklich von Städten gesprochen werden konnte, obwohl sich die größeren Ansammlungen von Trichterbauten durchaus als solche bezeichnen ließen - da genau genommen jeder Großtrichter schon die Ausmaße einer Kleinstadt auf Terra oder einer anderen Welt erreichte.
Weil Arkon I von den Arkoniden in erster Linie als Wohnplanet betrachtet und genutzt wurde - auch schon in der Zeit, bevor es zur Umgruppierung auf die gemeinsame Umlaufbahn mit Arkon II und Arkon III kam -, hielt sich über Jahrtausende hinweg die Anzahl von Raumhäfen und vergleichbaren Einrichtungen ebenfalls in sehr engen Grenzen. Nicht zuletzt auch, um die mit den Flugbewegungen verbundenen »Belästigungen« zu vermeiden. Eine erste Änderung dieser strikten Politik gab es nach der Zerstörung von Arkon III beim Angriff der Blues im Jahr 2329, nach der viele Funktionen, die zuvor die Kriegswelt erfüllte, auf Arkon I und II und die übrigen Planeten im Arkon-System verteilt werden mußten. Zusätzliche Raumhäfen wurden im Zuge der Aufbauphase nach der Monos-Ära geschaffen oder kamen mit dem Gos’Tussan als Folge von Imperator Bostichs I. Expansionsbestrebungen hinzu. Rings der Raumhäfen oder in ihrer direkten Nähe hatten sich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts NGZ Städte ausgebreitet, die meist die gleichen Namen wie die Landefelder trugen und auf der ansonsten zersiedelten Kristallwelt die einzigen »wirklichen Städte« darstellten.
Die bestimmende Landmasse von Arkon I war der Äquatorialkontinent Laktranor, der eine maximale West-Ost-Ausdehnung von etwa
21.520 Kilometern und eine maximale Süd-Nord-Ausdehnung von rund 11.865 Kilometern erreichte. Der o°-Meridian verlief durch den Berg Bhinilyn, welcher auch auf exakt 30° Süd lag; es handelte sich mit 8678 Metern Höhe um die höchste Erhebung von Arkon I, die Entfernung vom Hügel der Weisen betrug 5724 Kilometer.
Der Laktranor umgebende Hauptozean hieß Tai Shagrat. Seine größte Ausdehnung erreichte er zwar auf der sogenannten Ozean-Hemisphäre des Planeten, tatsächlich umschrieb der Name jedoch das Gesamtmeer von Arkon I. Auf dem Globus vor Fulgen waren Tausende kleinerer und größerer Inseln eingezeichnet.
Überall gab es die prächtigen Trichterbauten, die auch in den Tiefen des Ozeans selbst als submarine Kelche zu finden waren. Im Gegensatz zu jenen an Land handelte es sich hier aber um solche, deren Außenwandung transparent gestaltet war, um die Schönheiten der Unterwasserlandschaft zu genießen - und die Oberseiten der Trichter waren, sofern sie nicht inselgleich über den Meeresspiegel hinausragten, selbstverständlich geschlossen. Fulgens nachdenklicher Blick folgte der Rotation des Globus. Der Inselkontinent Sharga-bag erschien, eine grob kreisförmige Landmasse mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von 5900 und einer Ost-West-Ausdehnung von 5700 Kilometern. Das Zentrum war geprägt von der Avaduun-Tiefebene; hier waren weiträumig verstreut viele tausend kleinere bis mittelgroße Trichterbauten zu finden, die dem Land beim Blick aus großer Höhe den Eindruck eines riesigen Blumenbeetes verliehen.
Die Insel Vuyanna war eine südlich von Shargabag gelegene ovale Landmasse, 1633 Kilometer in Nord-Süd-Richtung und 975 Kilometer in Ost-West-Richtung groß, mit dem 7391 Meter hohen Uthor-Schichtvulkan im Zentrum, an dessen Hängen Hunderte Trichterbauten mittlerer Größe angeordnet waren, die Höhen bis zu 450 Metern erreichten: das Vuyarwa-Beet - 16.020 Kilometer vom Hügel der Weisen entfernt.
Weitere Landmassen waren die Großinsel Krysaon, der Nordpol- oder »Haupt«-Konti-nent Shrilithra mit der Shrili-Halbinsel und der Südpol-Inselkontinent Kator-Arkoron. Sie glitten vorüber und entschwanden aus dem Blickfeld, als Fulgen den Globus sich in Mer-cator-Projektion entfalten ließ und die Darstellung auf den Äquatorialkontinent beschränkte.
Das Lirthan-Gebirge prägte die Ostküste; 6650 Kilometer in Nord-Süd-Richtung lang mit einer größten Ost-West-Ausdehnung von rund 3000 Kilometern. Die meisten Berge erreichten Höhen zwischen 5000 und 6000 Metern; mit 7219 Metern Höhe war der Dulil der höchste. Neuer Blickfang wurde das Sichelbinnenmeer Sha’shuluk im Westen von Laktranor: Knapp nördlich des Äquators gelegen, mit einer nach Westen weisenden Sichelöffnung; die Distanz zwischen den Sichelspitzen betrug i960 Kilometer, die mittige Breite etwa 780 Kilometer. Im Westen, quasi als Brennpunkt des Bogens, befand sich in einer Distanz von 2605 Kilometern vom Hügel der Weisen der Shuluk-Raumha-fen.
Ein säuerliches Lächeln erschien auf dem Gesicht des alten Mannes; viele persönliche Erinnerungen mischten sich mit den dargestellten Informationen. Ursprünglich handelte es sich bei dem Raumhafen um ein kleines Landefeld, das bis 1162 NGZ extrem erweitert wurde und mit einem Durchmesser von schließlich 120 Kilometern zum größten Raumhafen von Arkon I heranwuchs. Er war komplett von einem ringförmigen Wall umgeben, der bis zu 2000 Meter Höhe erreichte und ihm aus der Luft das Aussehen eines riesigen Kraters verlieh.
Entlang der Wallaußenseiten entstand die 35
Millionen Einwohner zählende Stadt Shulu-kai, in der weitgehend auf Trichterbauten verzichtet wurde; die Bauweise orientierte sich vielmehr an pragmatischen Gesichtspunkten oder man griff auf Baustile von Arkon-Koloni-sten und Fremdvölkern zurück. Am östlichen Ringwallfuß befand sich das aus zwei Ober-flächen-Trichterbauten und ausgedehnten, subplanetarischen Anlagen bestehende Rechenzentrum ZEKOMARK, das »Zentralkommando Arkon« - nicht zu verwechseln mit dem F/offenzentralkommando -, seinerzeit Sitz des von Atlan aufgebauten Imperialen Territorialschutz-Kommandos.
Fulgen erinnerte sich mit Wehmut: Nach Monos’ Sturz hatte Atlan keine Mühen und Kosten gescheut, eine ältere, seit Jahrhunderten in den Felsgewölben exisFaunande Großsyntronik völlig neu aufbauen zu lassen, in die auch cantarische Erkenntnisse einflossen. Obwohl 2EK0MARK einen Rauminhalt von zwanzig Kubikkilometern auf fünf Ebenen beanspruchte und daher wesentlich kleiner war als NATHAN, galt die Arkonidenanlage bis heute als leistungsfähiger, da sie von vornherein entschieden moderner ausgelegt worden war.
»Inzwischen besitzt die Syntronik sogar eine dem terranischen K-Damm gleichende Schutzeinrichtung gegen KorraVir-Befall!« Fulgen wandte sich dem nächsten Blickfang zu. An der Südküste Sha’shuluks lag der Stammsitz des Zoltral-Khasurn mit dem berühmten »Tor der Zoltral«: Dicht vor der Mündung ins Binnenmeer wurde der hier, vier Kilometer breite Druncen-Strom durch Anti-gravfelder zur 3000 Meter hohen Parabel emporgehoben; darunter erhob sich derTrich-terpalast der Zoltrals, 2300 Kilometer vom Hügel der Weisen entfernt.
Dem Sichelbogen der östlichen Binnenmeerküste folgte der Verlauf des Shuluk-Ahaut-Gebirges; über mehrere Kilometer waren kristalline Riesenköpfe und Halbfiguren entlang des Bergkammes angeordnet: Eukolards
Kunstwerk »Die Versinnbildlichung über die Eroberung der Galaxis.«
»Sein ganzes Leben lang arbeitete der um 6969 vor Christus lebende Künstler mit einem einfachen Energiestrahler«, sagte Fulgen im Selbstgespräch und zoomte einen Kartenausschnitt heran, »um die Einzelszenen aus dem Gestein zu schmelzen; für 8,3 Stunden wurde dann das Energieaufkommen des gesamten Planeten beansprucht, bis das Kunstwerk vollständig in kristallisierten Kohlenstoff umgeformt war - eine riesige Skulptur aus Diamant!«
500 Kilometer östlich davon breitete sich auf einem Hochplateau über 2000 Quadratkilometer - einem Quadrat von etwa 45 Kilometern Seitenlänge - das Regierungszentrum des »Hügels der Weisen« einschließlich des Zehn-Kilometer-Landefeldes aus. Eine uralte Beschreibung Gellor Ma-Kynaans erschien, von Bildern und Aufrißzeichnungen umgeben. Thek-Laktran, der Hügel der Weisen: Parklandschaft auf einem Hochplateau, von mehreren Gipfeln überragt, bestimmt die Umgebung des Regierungszentrums von Arkon I. Gigantische Gebäudekomplexe, in charakteristisch arkonidischer Bauweise auf stielförmigen Fundamenten errichtet, recken sich wie Kelche bis zu fünfhundert Meter hoch in den klaren Himmel: die Ministerien und Verwaltungszentren des Großen Imperiums, vernetzt mit der logistischen Schaltzentrale des Großen Robotgehirns von Arkon III.
Hier wohnen die höchsten Würdenträger der arkonidischen Gesellschaft, und es können die Botschafter und Gesandten befreundeter oder ins Imperium integrierter Völker und Kolonialwelten aufs beste untergebracht werden. Mittelpunkt ist der Kristallpalast, die Perle Arkons. Fast tausend Meter hoch, die kristalline Mauerwerksstruktur funkelnd, mißt der Sockel fünfhundert Meter Durchmesser, das Rund des Innenhofes das Dreifache: Die inwändigen Terrassen steigen vom zentralen
Garten bis zur achthundert Meter höher gelegenen Oberkante an. Der Kristallpalast ist mehr als der Wohnsitz des Imperators, Tagungsort des Großen Rates oder Stätte prunkvollster Empfänge - er ist Symbol der weiterhin unumschränkten Macht des Großen Imperiums.
Fulgen erinnerte sich, daß der Kristallpalast in der äußeren Form auf Befehl von Imperator Zakhagrim III. etwa ab 2455 da Ark entstand, also schon 17.528 vor Christus. Wirklich fertiggestellt wurde er nie, denn immer wieder gab es Umbauten, Änderungen der inneren Architektur, Einbauten neuer Technik. Nicht einmal in der Großpositronik auf Arkon III war seinerzeit ein kompletter Plan abgespeichert gewesen, und sogar Abtastungen und Durchleuchtungen waren wegen tausendfältiger Absicherungen, Tarneinrichtungen, Kraft- und Deflektorfeldern zum Scheitern verurteilt. Ganz zu schweigen von den Geheimgängen, rein mechanischen Systemen und Dingen dieser Art.
In den Hängen des Hügels der Weisen lag die She’Huhan-Grotte, die im Volksmund »der Tempel« genannt wurde, obwohl sie mehr eine Museumsanlage war. In der größten Halle konnten Besucher die Götterstatuen bewundern; jene vierundzwanzig Entitäten, die die alt-arkonidische Mythologie bevölkert hatten - die She’Huhan, die Sternengötter.
2520 Kilometer östlich des Hügels schloß sich die Tarukk-Hochebene an, wo sich etwa auf gleicher geographischer Breite Barkams Hain befand: eine von Imperator Barkam I. dem Großen um 15.800 vor Christus gegründete Ansammlung nur mittelgroßer Kelchbauten von bis zu 400 Metern Höhe und einem Maximaldurchmesser von etwa 500 Metern inmitten eines üppigen Parks mit annähernd 100 Kilometern Durchmesser.
Bei der Wüste Khoukar handelte es sich um eine knapp nördlich des Äquators gelegene Landschaft, deren Kerngebiet rund 500 Kilometer im Durchmesser ausmachte, insgesamt jedoch - mit Übergängen zur Savannen- und Steppenlandschaft - eine Ausdehnung von mehr als 3000 Kilometern aufwies. Am westlichen Wüstenrand lag die »Stadt« Khoukarest, in der Benjameen von Jacinta gelebt hatte; in der Wüste wurde auch der Philosoph Dreur besiegt. Durch Mirkandol - dem »Ort der Begegnung«, 4847 Kilometer vom Hügel der Weisen entfernt, mit dem Sitz des Galakti-kums - war die Khoukar-Wüste inzwischen galaxisweit bekannt geworden. Nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, durchfuhr es den USO-Mann. Irgendwie ist es der Fluch des Galaktikums, kaum mehr als ein Debattierclub denn ein wirkliches Machtinstrument zu sein...
Von Landschaftsarchitekten abrupt von der südlichen Khoukar-Steppe abgetrennt war das fruchtbar-blühende Tal des Ar-Khouiir, der in den Golf von Khou mündete. 512 Kilometer südlich der Trichtermündung lag die 123 Kilometer lange und 46 Kilometer breite Museumsinsel Omperas mit ihren historischen Kelchbauten; unter anderem jenem, unter dem das Epetran-Crest-Archiv gefunden wurde.
Schließlich der Kororn-Raumhafen, 8235 Kilometer vom Kristallpalast entfernt: eine westlich der Kagrar-Halbinsel im Meer künstlich aufgeschüttete Insel mit einem Raumhafen von 50 Kilometern Durchmesser. Die Anlage entstand nach den Archaischen Perioden im Jahr 3880 da Ark, also 15.845 vor Christus, auf Befehl von Imperator Zoltral I., der im gleichen Jahr nach 88 Arkon-Jahren Regierungszeit verstarb. Für Jahrtausende galt Kororn als der Hauptraumhafen der Kristallwelt.
Im Meer rings um die künstliche Raumhafeninsel hatten sich vor allem die krakenähnlichen Therborer angesiedelt, im Laufe der Jahrtausende entstand dann ein riesiger Unterwasserkomplex aus meist traubenähn-
lich angeordneten transparenten Kugelgebäuden - die submarine Stadt Kor, deren Gesamteinwohnerzahl im Jahr 1303 NGZ annähernd 100 Millionen erreichte. Südwestlich der Ruinen von Rakkalin am Lithaiir breitete sich der Dothar-Raumhafen als eine aus drei Hauptlandefeldern von je 25 Kilometern Durchmesser sowie fünf kleineren Häfen von je fünf Kilometern Durchmesser gelegene Anlage aus. Entstanden auf Initiative von Imperator Bostich l„ wurde sie 1285 NGZ in Dienst gestellt. 1295 NGZ erfolgte in einer Distanz zum Hügel der Weisen von 5990 Kilometern die Grundsteinlegung der Stadt Dothar, die bis ins Jahr 1303 NGZ auf eine Gesamteinwohnerzahl von rund fünf Millionen anwuchs.
Und weitere Bilder und Texte in rascher Folge: der Stammsitz des Gonozal-Khasurn im Kogruk-Hochland, dessen Entwässerung über den Kogruk nach Nordost erfolgte und im Westen von dem 825 Kilometer durchmessenden Arban-See begrenzt wurde.
Der Stammsitz des Quertamagin-Khasurn bei den Varn-Grotten; jener des Hozarius-Khasurn in den nordöstlichen Ausläufern des Shuluk-Ahaut-Gebirges - eine Ansammlung von zwölf bis zu 800 Metern hohen Großkelchen und 27 Kleineren Trichterbauten; die zum Naragg-Khasurn gehörende, südlich des 243 Kilometer durchmessenden Naragg-Maars gelegene Ansammlung aus knapp 500 kleineren Trichterbauten, weiträumig verstreut zwischen bewachsenen Lava- und Bimshügeln.
Und der legendäre Arbaraith-Obelisk, ein 7142 Kilometer vom Hügel der Weisen entfernter, an der Laktranor-Südküste östlich der Karurmorn-Halbinsel plazierter, 1349 Meter hoher Kristallobelisk als Symbol für das sagenhafte Urland Arbaraith. Die Küstenlandschaft selbst war in diesem Bereich eine wildromantische Gegend aus Hunderten zuckerhutförmigen, meist bewachsenen Karstbergen von bis zu 500 Metern Höhe, die reich an Höhlen, Grotten und bizarren Tropfsteinansammlungen waren ...
Stundenlang hätte Yart Fuigen sich noch in den Einzelheiten verlieren können, von denen er die meisten aus eigener Anschauung kannte, die er selbst schon besucht hatte. Doch der plötzlich durch Quinto-Center gellende Alarm ließ ihn die Aufmerksamkeit auf die aktuell eingehenden Nachrichten richten, auf Imperator Bostich I., der soeben verkündete: »Ark’Thektran wird in Kürze, noch an diesem Tag, seinen neuen Standort erreichen. Als Teil des neuen Göttlichen Imperiums, das den Arkoniden die Macht der Vergangenheit zurückbringen und sie mit der Macht der Gegenwart vereinigen wird ...«